Beim Lernen sprechen wir oft von Automatisieren! Das bedeutet, dass Lerninhalte so gut geübt werden, dass die Bearbeitung leicht und ohne viel Anstrengung - quasi wie im Schlaf - gelingt. Unser Gehirn muss nicht mehr so viel darüber nachdenken und hat wieder Energie für neue und komplexere Lerninhalte. Hier geht es darum, was genau das für das Lernen in der Schule bedeutet.
Automatisieren im Alltag
Wir Erwachsenen kennen Automatisieren in vielen Alltagssituation:
- Beim Autofahren
- Beim Zähneputzen
- Beim Klavierspielen
- Beim Tischtennisspielen
- Bei allen Tätigkeiten, die wir in unserem Beruf routiniert durchführen
Warum ist das Automatisieren von Lerninhalten auch in der Grundschule so wichtig?
Alles, was Ihr Kind im Unterricht neu lernt, muss es zuerst einmal verstehen. Das bedeutet, dass es sich zum Beispiel zuerst damit beschäftigen muss, wie das 1+1 Rechnen überhaupt funktioniert. Wichtig ist dabei, dass Ihr Kind lernt, welche mathematischen Zusammenhänge bei der Addition eine Rolle spielen und wie man zum Beispiel geschickt rechnen kann. So entwickelt sich eine Zahl- und Mengenvorstellung im Kopf, die wiederum die Grundlage für weitere komplexere mathematische Rechenaufgaben darstellt.
Wenn Ihr Kind die Grundlagen verstanden hat, dann geht es ans Üben. Das neu Gelernte muss regelmäßig wiederholt und trainiert werden, damit Ihr Kind auf die gespeicherten Lerninhalte schnell und sicher zugreifen kann. Wichtig sind die regelmäßigen Wiederholungen, aber auch die Lernpausen, damit das Gehirn die Lerninhalte längerfristig behalten und abrufen kann.
Automatisieren spielt in der Schule eine wichtige Rolle:
- Beim Blitzrechnen im Kopf
- Beim 1+1 Rechnen
- Beim 1x1 Rechnen
- Beim Lernen der Rechtschreibung, zum Beispiel im Bereich des Grundwortschatzes
- Beim Lernen von Vokabeln
- Beim Einhalten von (Spiel-) Regeln
- Beim Lösen von Konflikte
- Und in vielen weiteren Situationen
Wenn Ihr Kind noch Schwierigkeiten in einem Lernbereich hat, kann es daran liegen, dass die Grundlagen noch nicht richtig verstanden wurden oder dass das Gelernte noch nicht sicher gefestigt,
also automatisiert wurde.
Im ersten Fall braucht Ihr Kind vielleicht noch weitere zusätzliche Erklärungen oder Hilfen, um die Aufgaben zu verstehen.
Im zweiten Fall hat es vielleicht noch nicht gut genug geübt und Ihr Kind sollte den Lerninhalt noch einmal wiederholen und mit unterschiedlichen Aufgaben weiter üben. Hier ist die zeitliche Regelmäßigkeit der Wiederholungen entscheidend. Jeden Tag ein paar Minuten Kopfrechnen bringen mehr als einmal zwei Stunden!
Jedes Kind lernt anders und braucht mal mehr oder weniger Zeit und Unterstützung zum Verstehen und Üben! Und auch mal Rückschritte zu machen, gehört zum Lernen dazu! Aber jeder kleine Schritt ist ein Erfolg und bringt Ihr Kind beim Lernen in der Schule weiter!